sind was schönes. Das heisst, sie KÖNNTEN es sein. Nu haben wir eine neue: die HartzIV-Reform. Ein Kompromiss, wie überall zu lesen ist, aber gut. Schon werden Stimmen laut.
Der SPD-Vorsitz bezweifelt, dass das Ganze vor dem Bundesverfassungsgericht standhält. Der DGB sichert seinen Mitgliedern bereits Rückendeckung im Falle einer Klage zu.
Die FDP posaunt, sie werde nicht eher Ruhe geben, bis der Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" für Leiharbeiter durchgesetzt ist. Das hat ja in anderem Zusammenhang auch vorher schon super funktioniert. Aber 7,79 EURO / Stunde ist ja schonmal was (ich kenne Leute, die nicht mal 5 EURO in der Stunde verdienen) Im "Osten" gibts natürlich weniger, ist ja klar, weil eben doch nicht gleiches Geld für gleiche Arbeit. Traurig, das es das noch gibt, dieses Gefälle, aber wenn wir schonmal dabei sind.....könnten wir nich auch noch etwas für Nord/Süd einbauen......
Der BDA (Bund deutscher Arbeitgeber) fürchtet eine höhere Belastung der Beitragszahler der Arbeitslosenversicherung. Ich denke eher, die befürchten eine höhere Belastung der Arbeitgeber durch steigende Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. In Hinblick auf die Arbeitnehmer befürchten sie wohl eher einen entsprechenden Rückgang Ihrer Umsätze durch weniger zum Konsum verfügbares Einkommen.

Naja, das nur mal 3 Punkte zum Ganzen, wer mag, kann die Liste gerne vervollständigen.

Bleibt zum Schluss ja nur noch die Frage, wann und wie das Ganze umgesetzt werden soll/kann. In Hamburg grübelt man schon, wie das Abendblatt vermeldet. Das kann also noch was dauern, bis die Kinder dann ihr warmes Mittagessen auch wirklich bekommen.....





lesener, Donnerstag, 17. März 2011, 10:27
Deutschland ist enorm verschuldet, bezahlt Griechenland, Irland, Portugal und Spanien mit. Gleichzeitig wird die EU finanziert. Dann zahlen wir für die UNO, die Weltentwicklungshilfe, die Abrüstung Russlands und Entwicklungsgelder für z.B. China, sichern Migranten zahllose soziale Leistungen. Dafür sind unsere Hochschulen überfüllt, fehlen Kindergartenplätze, Polizisten, Sozialarbeiter, Arbeitsplätze, Freizeiteinrichtungen und vieles mehr. Jede Rechnung Brutto gegen Netto führt zum Desaster. Für alle. Was wir erarbeiten, gehört uns. 7000 Kinder unterhalb der Armutsgrenze in einer 95.000 Einwohner Stadt Deutschlands sprechen für sich - und für Reformen. Allseits.

jean stubenzweig, Donnerstag, 17. März 2011, 13:43
Mich tät's interessieren, wie in Dänemark der Mindestlohn liegt und wie's um Leiharbeiter bzw. deren Position steht.

Zu dem da unten: «... bezahlt Griechenland, Irland, Portugal und Spanien mit». Die deutsche Billigarbeiterpolitik hat die aus den Exporten erzielten enormen Gewinne ermöglicht, unter den eben diese Länder zu leiden haben. Und weiter: «UNO, die Weltentwicklungshilfe, die Abrüstung Russlands und Entwicklungsgelder für z.B. China, sichern Migranten zahllose soziale Leistungen.» Woher beziehen Sie Ihre Informationen? Irgendwie schwingen da die vier Buchstaben des Blattes mit, in das ich nichtmal Fisch einwickeln würde.


lesener, Donnerstag, 17. März 2011, 14:02
Die Informationen sind Ihnen ebenfalls zugänglich. Ich sehe allerdings, dass Sie bereits am Anfang nichts verstehen, Lassen Sie´s lieber und trinken lieber ein Bier in der Kneipe.


blindekuh, Donnerstag, 17. März 2011, 14:42
Der Mindestlohn in Dänemark, lieber Herr Stubenzweig, ist branchen- und tätigkeitsabhängig, aber ich als (momentan noch) Putzfrau habe einen Grundstundenlohn von umgerechnet EUR 17,33. Dazu kommen dann noch, je nach Arbeitszeit noch Zuschläge. Drunter liegt keiner, wir Mopschwinger sind schon so das untere Ende. Leiharbeiter haben nach den Tarifen des Betriebes bezahlt zu werden, in dem sie eingesetzt werden (gleicher Lohn für gleiche Arbeit). Hier ist Leiharbeit noch das, als was es ursprünglich mal gedacht war.......


jean stubenzweig, Donnerstag, 17. März 2011, 16:37
Gute siebzehn Euro als unterer Grundstundenlohn, das klingt doch etwas anders als die oben erwähnten «angestrebten», aber wohl kaum umgesetzt werdenden einiges unter acht (ausgerechnet die FDP?). Die lägen immer noch gut einen Euro unter dem französischen Mindestlohn; der dort übrigens seit 1946 Teil der Verfassung ist und als salaire national minimum interprofessionnel garanti 1950 gesetzlich festgelegt wurde und regelmäßíg erhöht wird. Präzise heißt das: Bei einer 35-Stundenwoche erhält der Mindestlöhner monatlich 1.365 Euro. Und Deutschland? Von Tarifen einmal ganz abgesehen, aus denen via Leiharbeit et cetera immer mehr aussortiert werden, die bundesweit mehr als acht Euro pro Stunde bedeuteten. Sehr viele Menschen arbeiten sehr viel und müsse dennoch Unterstützung aus dem Steuersäckel beziehen, weil sie 900 Euro und weniger erhalten. Die Unternehmen verdienen also quasi doppelt am Arbeitnehmer. Von der Ost-West-Unterscheidung mal ganz abgesehen. Nicht zu vergessen die frisierten und von den Medien fast durchweg ungeprüft hinausposaunten Arbeitslosenstatistiken. Die tatsächlichen Zahlen liegen doppelt so hoch, mir sind sogar schon zwanzig Millionen untergekommen.

Bei LabourNet heißt es: «Wenn die Befürworter der Hartz-Gesetze und dabei insbesondere die mitverantwortlichen Sozialdemokraten diese zerstörerischen Reformen verteidigen, dann verweisen sie routinemäßig auf das angeblich notwendige Ziel der Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenunterstützung. Ziel war jedoch etwas ganz anderes.» Eine Erleichtung für Arbeitgeber war projiziert und nicht etwa für Arbeitnehmer.

Ich nehme an, Sie haben ohnehin nicht vor, Dänemark zu verlassen. Irgendetwas in diese Richtung haben Sie ja mal anklingen lassen.


blindekuh, Donnerstag, 17. März 2011, 17:51
In Richtung "Ich nehme an, Sie haben ohnehin nicht vor, Dänemark zu verlassen." könnte in der Tat eine (Teil)Überraschung liegen, allerdings werde ich meinen Wohnsitz hier nicht aufgeben, was allerdings nicht (ausschliesslich) wirtschaftlich begründet ist, sondern mannigfache Gründe hat.
In Sachen Leiharbeiter finde ich den Ansatz, diese Arbeitskräfte, denen ja häufig ein hohes Maß an Flexibilität abverlangt wird (ich habe selbst diese Beschäftigungsform natürlich auch ausprobiert - ich bin eben neugierig), nach den in den Einsatzbetrieben üblichen Sätzen zu bezahlen, durchaus machbar, da es ja das örtliche Lohnniveau berücksichtigt und die armen Firmen nicht über Gebühr beanspruchen würde. Was diese natürlich anders sehen würden, da sie ja den Sinn und Zweck dieser Beschäftigungsform meist völlig entfremdet haben. Wie kann es sein, das eine einstmals renommierte Zeitarbeitsfirma ein festes Büro in der Fertigungshalle eines namhaften Herstellers für Transportgeräte hat, um die massen an dort für schmales Geld eingesetzten Leiharbeiter zu betreuen?

Und die Frage ist ja: Wären die Waren, die mit Hilfe anständig bezahlter Leiharbeiter hergestellt werden, wirklich teurer? Oder landet die "erwirtschaftete" Differenz nicht doch ganz woanders als in der Preiskalkulation?

Was ich mich in diesem Zusammenhang dann aber auch noch beschäftigt ist, ob Deutschland als Absatzmarkt in der Tat mittlerweile so uninteressant ist, dass man die Kaufkraft des Volkes so in den Keller treibt? Schicksal einer Exportnation?

Ich denke letztendlich wird es erst eine Besserung geben, wenn sich die Politiker wieder auf das besinnen, was eigentlich ihre Aufgabe ist, nämlich das Wohl des Volkes und nicht nur das Wohl eines Teiles des Volkes.
Aber da diese "Staatsdiener" mittlerweile im großen Rahmen das Vokabular der Wirtschaft angenommen haben und oft nicht mehr von Sozialabgaben, als vielmehr von Lohnnebenkosten sprechen, dürfte die Ausrichtung wohl klar sein. Und die Aufgabe des Staates, in einer sozialen Marktwirtschaft u.a. "unsoziale Auswirkungen von Marktprozessen" zu unterbinden, ist wohl ein wenig danebengegangen.


lesener, Donnerstag, 17. März 2011, 18:19
Wenn Wahlen nicht unmittelbar, sondern durch bereits von den Parteien ausgesuchte, treue Kandidaten nur noch mittelbar sind, dann kann Unabhängigkeit nicht vorhanden sein. Immer wird sich der Kandidat parteilichen Interessen unterordnen und damit dem Gewissen anderer verdingen, die vielleicht wiederum anderen Interessen dienen.

jean stubenzweig, Donnerstag, 17. März 2011, 14:16
Da ich dieses Nichtfischblatt nicht lese, fehlt mir der Zugang zu dieser Art Information. Nach ziemlich viel Bier und Kneipe klingen eher Sie, nach Stammtisch eben.


lesener, Donnerstag, 17. März 2011, 14:19
Sie schließen da von sich auf andere. Dennoch äußern Sie sich nicht substantiell. Trotzdem mag ich Sie. Ihr Gesicht sehe ich jeden Tag dutzendweise. Leider.


blindekuh, Donnerstag, 17. März 2011, 14:32
Einen muss ich noch loswerden:
Ich sehe auch ein ganz grosses Problem darin, dass - und das durchaus von den Politikern forciert - das Bild entsteht, dass Sozialleistungen, EU-Beiträge und Entwichklungshilfe Geld verschlingen und somit den Bürgern entzogen wird. Wenig erwähnt wird jedoch das Milliardenloch, das entsteht, indem man Firmen auf verschiedenen Wegen Geld hinterherschmeisst.....Subventionen, Steuererlässe und sonstige kleine Geschenke, die ja die Freundschaft erhalten, auf die die hungerleidenden Politiker dringend angewiesen sind, um sich mit "Nebenjobs" in Vorständen usw. über Wasser zu halten. Und die die Firmen "handlungsfähig" halten. Die staatliche Entwicklungshilfe soll ja auch nur zu einem kleinen Teil die Schäden ausgleichen, die eben diese Firmenin den entsprechenden Ländern verursachen.
Egal wierum man es dreht, der Steuerzahler, der kleine, ehrliche, ist immer der Gemeierte, weil er alles bezahlt.

Damit er das aber nicht merkt, muss er beschäftigt werden und sehr beliebt ist es dann eben, einzelne Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzuhetzen. Arbeitnehmer gegen HartzIV-Empfänger, Deutsche gegen Asylanten und Ausländer, Ostdeutsche gegen Westdeutsche. Nur Gnade Gott, sollte mal jemand auf die Variante Arme gegen Reiche kommen. Denn genau davon gilt es ja, abzulenken......


lesener, Donnerstag, 17. März 2011, 17:45
Die deutsche Gemeinsamkeit hört schon beim Nachbarn auf, wenn die Bäume nicht geschnitten sind. Wie soll da ein gemeinsamer politischer Wille entstehen? Das Wasser läuft aus so vielen Stellen des Topfes, dass er ständig leer ist. Letztlich ist dies, auch bei verschiedenen Betrachtungsweisen, nicht zu leugnen.


lesener, Freitag, 18. März 2011, 08:31
Ein Herr Stubenzweig erklärt: "Sehr viele Menschen arbeiten sehr viel ..." Ehrlich? Hätte ich nicht gedacht.
Man lernt jeden Tag dazu. Danke!


lesener, Freitag, 18. März 2011, 21:47
350 Menschen lesen hier und niemand hat eine Meinung? Ja, o.k.. Angst ist auch eine Meinung.


einemaria, Samstag, 10. September 2011, 14:48
oh, doch. eine Meinung muss ja nicht immer wieder geäußert werden, um zu bestehen. Und schon garnicht auf Aufruf. Aber bitte:
Für mich ist die krankhafte Beziehung von Staat und Bürger schon lange verstorben. Jeder tut noch so, als wäre man zusammen und hebt jetzt vom gemeinsamen Konto ab, was geht ... weil es eben immer nur um die ungeschnittenen Pflanzen in Nachbars Garten ging.




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