Mittwoch, 8. Dezember 2010
Neulich unterhielt ich mich mit jemandem (ausserhalb meines eigenen Kopfes – das kommt vor) und irgendwie fiel dann dieses Wort….Ü30-Party

Ich muss ja zugeben, ich habe mir einen solchen Auftrieb auch einmal antun müssen….bin ja nun mal ZU neugierig. Ich also mit einer Freundin dahin, als Ü30 auch noch zutraf. An der Tür zwei Türsteher, naja, vielleicht etwas overdressed für ne Provinzdisco, aber gut, es wurde ja hoher Besuch erwartet, dachte ich, immerhin sollte gegen 22 Uhr Markus auftreten, den ich zwar noch nie mochte, aber egal, kann ja ganz lustig werden….ich ahnte noch nicht, dass dies ein Abend aneinandergereihter Peinlichkeiten wird…..

Die erste dann auch mit den besagten Türstehern. Alle über 30 hatten freien Eintritt (klar, wir Rentner haben auch ein schmales Budget) und ich hatte ja zumindest mal eine Ausweiskontrolle erwartet. Aber nee, der nahm das einfach so hin……und obwohl der gute Mann nicht gerade einen sooooo furchtbar hellen Eindruck machte, war er doch schlau genug, sich auf meine Frage hin, ab ich wirklich schon so alt aussehe, auf keinerlei Diskussionen einzulassen und behauptete einfach, er wollte mich umsonst reinlassen, weil er mich so nett fand. Immerhin, ein Rest Leben in der Einöde.

Wir stellten dann ganz schnell fest, dass wir Ü30is definitiv in der Minderzahl waren, das Durchschnittsalter belief sich auf gefühlten 12 Jahren. Bis 22 Uhr gab es zwei Getränke zum Preis von einem, was die Schluckgeschwindigkeit der Kiddies zu wahren Rekorden trieb. Wir reden hier, wohlgemerkt, von jenen Geschöpfen, die sonst kaum kriechen können, wenn es ums Müllrausbringen usw. geht, die aber ein Höllentempo an den Tag legen, wenn es darum geht, an die Bar zu flanken…..es kam, wie es kommen musste, um 22 Uhr lagen dann auch die meisten mit dem Kopf auf dem Tisch und gaben so gut wie nix mehr von sich. Daher wurde auch der Auftritt des Stargastes verschoben, schließlich konnte man diesem kein desolat darniederliegendes Publikum zumuten. Der Diskjockey (merkwürdig, ich habe dieses Wort noch nie geschrieben, glaube ich) gab sein bestes, noch etwas Stimmung in die Geschichte zu bringen und nach einiger Zeit war es ihm auch gelungen, die sanft Entschlummerten zu wecken. Naja, irgendwann sind meine Freundin und ich dann auch mal auf die Tanzfläche, mussten dann aber recht schnell feststellen, dass das völlig daneben war und man zu den Songs von damals eben nicht mehr wie damals tanzen darf, das ist dann doch ZU retro. Ganz schnell wieder hingesetzt, noch’n Bier…… ich jedenfalls wollte eigentlich schon gehen, fand die ganze Geschichte recht unbehaglich, aber….nein….Markus kommt ja noch. Und als ob ich es nicht geahnt hätte……der totale Absturz. Was da auf der Bühne lief, war unbeschreiblich, schlimmer geht halt doch immer, auch wenn man es für unmöglich hält und sowieso schon das Schlimmste erwartet....unglaublich. Ich glaube, der war komplett breit, konnte seine – ohnehin nicht besonders umfangreichen – Texte überhauptnicht.

Was aber am Erschreckendsten an der Geschichte war……die haben alle überhaupt nicht realisiert, was das für eine armselige Veranstaltung war. Das legte die Vermutung nahe, dass das Publikum zwar wach war, aber die Pegel inzwischen schon wieder gut aufgefüllt hat....
Und sonst? Ich sagte ja, ich mochte Markus noch nie, seit diesem Abend finde ich ihn regelrecht zum K…….



Nun bin ich ja am Grübeln….wenn ich jetzt angemessenerweise zu einer Ü40-Party gehe, wird das dann noch schlimmer???? Also nur in angemessener Begleitung. Freiwillige vor, nicht so drängeln….ach ja, und Euch sollte sicherhaltshalber garnichts mehr peinlich sein.




Dienstag, 7. Dezember 2010
Wie beschreibt man sich am besten selbst? Nun, versuchen wir es mal so:

Nicht wirklich böse, aber ehrlich, das wird manchmal genauso verwechselt wie vorsichtig mit arrogant. Versuche, nicht mehr schneller zu reagieren als zu denken und werde immer besser. Sonst mal ernst, mal lustig, mal melancholisch bis traurig, habe aber eine ausgeprägte Depressionen-Allergie. Ich denke, mit dem Begriff "Depression" wird genauso inflationär umgegangen, wie mit "Liebe", "Freunde"....naja, die Liste lässt sich noch um einiges erweitern, würde aber den Rahmen sprengen.
betrachte mich als einigermaßen intelligent, lese gerne richtige Bücher, gucke am liebsten Dokus oder gute Filme. Wenn ich denn mal Zeit dazu habe.

Bis zum Frühjahr 2011 lebte ich in DK, bin dann aber einem Hilferuf meines alten Chefs gefolgt und seitdem wieder in Deutschland.




Sonntag, 5. Dezember 2010
Autofahrt....

auf den vorderen Sitzen diskutieren sich die Herren über die unterschiedliche Konsistenz von Schnee die Köppe heiss, während ich hinten die Vorratsbox untersuche......

Kaugummieis bekommt dieser Tage auch eine ganz andere Bedeutung......




Samstag, 4. Dezember 2010
Wie skeptisch sollte man Nicknames wie "Sternenfee" "süsseMaus" etc. gegenüberstehen?

Und sollte man sich die dazugehörenden Bilder wirklich antun?

Nur mal so.......

....ich glaube, ich geh mal lieber arbeiten.

Schönes Wochende erstmal.








Gestern arbeiten unter erschwerten Bedingungen, bei einem Kunden wurde in der oberen Etage weihnachtsgefeiert, während ich unten herumfuhrwerkte....natürlich rannten die Herrschaften mir vor dem Mop rum....aber alles in allem war es sehr lustig und ich konnte meinen dänischen Schnabel mal wieder schärfen.

Die Erkenntnisse des Abends waren eher spärlich:

Als Hamburgerin - speziell Altonaerin - ist man Süddänin.

In dieser Region (Sydjylland) einen Dänen zu finden, der NICHT deutsch spricht, kommt eher selten vor.

Besteht man dann aber darauf, dänisch zu sprechen, hat man gewonnen (man muss aber manchmal Zugeständnisse machen, denn manchmal wollen sie unbedingt deutsch sprechen)

Als Raumpflegerin in Dänemark wird einem größtenteils Respekt entgegengebracht (besonders, wenn man dann auch noch mit Abitur und abgeschlossener Ausbildung auftrumpfen kann)

Leider konnte ich nicht mit dem Chef sprecen an diesem Abend, vielleicht wäre es eine gute Gelegenheit geworden, ihm einen netten Schreibtischjob aus dem Kreuz zu leiern......aber man kann ja nicht alles haben - seufz.

Es ist eben manchmal schwer aus Ausländer, erst recht in einem Land, in dem die guten Jobs meist über Beziehungen vergeben werden.....selbst die "guten" Putzjobs, aber so einen habe ich ja schon......dank Beziehungen




Donnerstag, 2. Dezember 2010
Nu isses raus........sozusagen



Die Frage lautet: "Macht es Spass, sich auf der weissen Fensterbank zu aalen, wenn man wegen dieses blöden Schnees einfach nicht genug Dreck ins Fell bekommt, um Annie zu zeigen, dass sie nie überflüssig wird????"




Mittwoch, 1. Dezember 2010
Die Aussichten für die nächsten Tage sind.....weiss. Stört mich ja eigentlich überhaupt nicht, es ist besser als das sonst übliche Regendauerschmuddelwetter. Also wollen wir mal nicht rumjammern.
Als ich heute in Kolding rumschlidderte und eigentlich ständig die gelbe Kontrolllampe der Tracking-Kontrolle anging (ich glaube das heisst auf deutsch Spurkontrolle, aber ich bin nicht sicher) musste ich ganz stark an den letzten Winter denken.
Letztes Jahr war eigentlich heftiger. Ich habe damals in Nachtschicht in einer Fabrik gearbeitet. Irgendwann morgens um 3 oder 4 Uhr haben meine Kollegin und ich uns gewundert, wohin denn unsere Herren Monteure entschwunden sind. Die standen in der Qualitätskontrolle am Fenster und sahen fassunglos nach draussen. Wir allerdings nicht minder. Fassunglos, meine ich. Den Rest der Schicht haben wir uns dann gedanklich auch nur noch damit beschäftigt, ob wir überhaupt noch nach Hause kommen. Und blöde Witze gerissen. Wenn wir uns nicht gerade mit Schnee beschmissen haben, der immer auf den Paletten lag, die hereingekarrt wurden.
Ich hatte damals noch meinen ollen Gammel-Golf, ein sehr treues Gefährt, aber zu dem Zeitpunkt schon 20 Jahre alt und ziemlich am Ende. Manchmal dauerte es durchaus - gerade im Winter - 5 Minuten bis er ansprang, die Heizung ging nur, wenn sie Lust dazu hatte und ab 120 km/h schon mal garnicht. Der Geruch im Inneren war abenteuerlich, ich weiss nicht, was da im Laufe der Jahre so alles ausgelaufen und umgekippt ist, aber manchmal habe ich mich schon gefragt, wann die Sitze oder der Bodenbelag antworten, wenn ich mal wieder vor mich hingebrabbelt oder geschimpft habe....
Im Januar, als immernoch Berge von Schnee lagen und immer mehr dazukam, haben wir dann unser neues High-Tech-Auto bekommen. Mit allem Schicki-Micki. Ich habe mich ja immer dagegen gewehrt, denn je mehr elektrischen und elektronischen Kram die einbauen, desto mehr kann eben auch kaputtgehen. Nur ist es relativ schwer mittlerweile, darum herumzukommen. Naja, neues Auto, also hat man ja Garantie. Ist ja auch viel sicherer, mit Airbag und eben ABS und so weiter, aber auch für den Komfort ist ausreichend gesorgt, schon gar für kleine Menschen wie mich.....eben alles höhenverstellbar, da werde ich glatt zur Sitzriesin ;-)
Und doch musste ich in besagtem Januar (oder war es Februar?) den schönen neuen Wagen eines Tages mit dem alten Golf aus dem Schnee ziehen. Irgendwie lag die alte Trulla bei Glätte doch ein wenig besser auf der Strasse, habe ich manchmal den Eindruck. Und jede Macke, die sie hatte , machte sie auch irgendwie etwas "menschlicher".

Ach ja.........oh, guck, da ist doch plötzlich schon Dezember.......




Montag, 29. November 2010
Nachdem es dem kleinen Teo in den letzten 24 Stunden immer schlechter ging und er die Nahrungsaufnahme (und auch die Wiederherausgabe) komplett verweigert hat und auch sonst in einem sehr schlechten Zustand war, fiel heute morgen die Entscheidung, ihn zu erlösen.

Man muss eben versuchen, so gut wie möglich zu erkennen, wann Tierliebe in Tierquälerei umschlägt. Leicht war es nicht, ihn gehen zu lassen und ich ich vergesse (leider) nie ein Tier, dass einen - wenn auch nur sehr kleines - Stück seines Weges mit mir geteilt hat.

Aber ich bin ncht nur unendlich traurig, ich bin auch extrem wütend auf Menschen, die so mit Tieren umgehen.....SOWAS VON SAUWÜTEND!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!




Samstag, 27. November 2010
Unserem kleinen Sorgenkind geht es heute schon erheblich besser, er hasst das Anlagen der Windel immernoch, aber wenn sie erstmal dran ist, interessiert es ihn nicht mehr.

Nun wird er langsam munter der Kleine, fängt an zu klettern und dann auch wieder herunterzuspringen....zum Glück ja nun gepolstert. Auch bewegt er die Beinchen schon ein bisschen mit.

Ich, indes, quäle mich immernoch mit den Fragen

- inwieweit ist das, was ich tue, noch mit dem gesunden Menschenverstand zu vereinbaren? Ich versuche, nicht nur mein Herz, sondern auch meinen Verstand einzuschalten in dieser Sache, aber ob es in ausreichendem Maße gelingt, kann ich selbst wohl am schlechtesten beurteilen.....

- ist es vielleicht Tierquälerei, obschon ich meine, nach all den jahren und Jahren, in denen ich mich schon um Katzen kümmere, ganz gut beurteilen zu können, dass es dem kleinen Bündel gut geht.

Aber ich denke, wenn ich mein Handeln nicht in Frage stellen würde, wäre etwas ganz erheblich im Argen. Nun muss ich nur noch die Antworten finden. Ich bin ein bisschen unsicher zur Zeit.



Die erste Klettertur heute morgen, noch ohne Windel